HGV-Blätter der Öffentlichkeit vorgestellt Übersicht <<<  vorwärts zurück  >>>


  Das Bild zeigt v.l.n.r. Theodor Häußler, Hans-Joachim Graf, 1. Vorsitzenden Meinrad Hirschmann und Redaktionsleiter
  Tobias Appl.                                                                                                                                          (Foto: Martin Jäger)

Tegernheim. (mj) Ab sofort können interessierte Bürgerinnen und Bürger ein Stück Heimatgeschichte in gedruckter Form erleben. Der Heimat- und Geschichtsverein hat den sechsten Band der Tegernheimer Heimat- und Geschichtsblätter publiziert. Darüber hinaus erwartet eine Besonderheit den Leser: Theodor Häußler, der Vorsitzende des Fördervereins Baierweinmuseum hat auf der Grundlage seines Vortrags vom November 2006 eine Broschüre über Weinbau in Tegernheim verfaßt, die zusammen mit den HGV-Blättern herausgegeben wird. Am Donnerstag wurde die Schrift vom 1. Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Meinrad Hirschmann und Theodor Häußler offiziell vorgestellt.

In den HGV-Blättern beschäftigt sich Hans-Joachim Graf mit den Tegernheimer Familien Amann und Federl-Scheck, die als Eigentümer der Brauerei und der Tafernwirtschaft sowie als Wirte des Tegernheimer Sommerkellers ein Stück Ortsgeschichte mitgeschrieben haben. Durch den Hinweis einer Urenkelin konnten die Spuren der Brauerfamilie Amann und besonders des Georg Amann zurückverfolgt werden; Georg Amann (1811-1860) besaß als vermögendster Einwohner Tegernheims die Brauerei, zwei Wirtshäuser sowie den Tegernheimer Sommerkeller. Nach dem Tod Amanns kamen sämtliche Anwesen jedoch unter den Hammer und in die Hände verschiedener Eigentümer.

Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb Joseph Federl (1858-1932) das Bürgerrecht in Tegernheim. Durch den Kauf der Tafernwirtschaft (1906), des späteren Gasthauses Dorfmitte - heute steht an dessen Stelle das Feuerwehrgerätehaus - hat Joseph Federl die zweite Tegernheimer Wirtshausdynastie begründet. Zusätzlich war Joseph Federl seit 1906 auch Eigentümer der Brauerei, ein inzwischen abgebrochener Gebäudekomplex in der Ringstraße, an den heute eine vom Heimat- und Geschichtsverein initiierte Gedenktafel erinnert. 1907 erlangte Joseph Federl das Schankrecht auf dem Sommerkeller, seit 1927 hat die Familie ihr Zuhause im neuen Gasthaus in der Hauptstraße gefunden, das heute von Anna Scheck, der Enkelin von Joseph Federl unter dem Namen Federl-Scheck geführt wird.

Die Tegernheimer Biographien werden mit den Portraits der Nachkriegsbürgermeister Michael Wimmer und Josef Schober weitergeführt, die Gemeindechronik und der Rückblick auf das Vereinsjahr runden den Band ab.

Theodor Häußler beleuchtet in seiner Schrift, die als Fortsetzungsband der Beiträge zur Geschichte des Weinbaus in Altbayern erschienen ist, die Geschichte des Weinbaus in Tegernheim vom 12. Jahrhundert bis heute. Zusammen mit Tobias Appl hat der Autor Unterlagen des Pfarrarchivs, des Bischöflichen Zentralarchivs und des Staatsarchivs Amberg ausgewertet.

(Bericht der Donau-Post vom 17. Februar 2009, Martin Jäger)
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