"Geologisch interessanteste Lokalitäten Deutschlands" Übersicht <<<  vorwärts zurück  >>>


Dr. Helmut Wolf referierte über die Tegernheimer Schlucht

Tegernheim. (mj) 50 Personen waren der Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins in den Saal des Gasthauses Federl-Scheck gefolgt, um einen Vortrag des Regensburger Geologen Dr. Helmut Wolf über die Tegernheimer Schlucht zu hören. Die Schlucht, in der die Ausläufer des Fränkischen Jura und des Bayerischen Waldes zusammentreffen, stellt eine geologische Besonderheit dar, die bereits der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt erforscht hat.

Dr. Helmut Wolf hatte von 1969 bis 1993 einen Lehrstuhl für Geologie an der Universität Regensburg inne und war als Redaktionsleiter einer Fachzeitschrift für Bergbau, Geologie und Industriegeschichte tätig. Das Bergbau- und Industriemuseum Theuern ist untrennbar mit der Arbeit von Dr. Wolf verbunden. Dieser Einsatz wurde im Jahr 2003 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.

Zu Beginn seines Vortrags schilderte Dr. Wolf die geologischen Grundlagen und Verhältnisse in der Tegernheimer Schlucht, die durch das Zusammentreffen von Kalkstein (Fränkischer Jura) und Granit (ostbayerisches Grundgebirge als Ausläufer des Bayerischen Waldes) eine sogenannte "Urgebirgsgrenze" darstellt. Im Jahr 1921 wurden die Schlucht und der Keilberg als die "geologisch interessantesten Lokalitäten Deutschlands" beschrieben. Die Umgebung der Schlucht ist reich an Rohstoffen: Bereits im Jahr 1788 hat die Stadt Regensburg versucht, Kohle abzubauen, die Mächtigkeit der Vorkommen können aber an einer zeitgenössischen Beschreibung abgelesen werden, die von "Schächtchen" spricht, die zur Förderung angelegt wurden. Später wurden auch Porzellanerde und Roteisenerze abgebaut. Das ehemalige Flußspatrevier Donaustauf-Sulzbach liegt ebenfalls noch im Einzugsbereich dieser Rohstoffvorkommen.

Die Tegernheimer Schlucht und der Keilberg waren, so Dr. Wolf, jahrzehntelang Ziel von geologischen Expeditionen, in unseren Tagen sind die Orte etwas in Vergessenheit geraten und verwachsen. Hier könnte die Einrichtung eines Geotops, die in Bayern durch das Umweltministerium ausgewiesen werden, Abhilfe schaffen. Für den Heimat- und Geschichtsverein regte der Referent im Anschluß daran eine Betreuungsfunktion an, z.B. durch die Errichtung eines "geologischen Wanderweges".

Die Tegernheimer Schlucht und der Keilberg waren, so Dr. Wolf, jahrzehntelang Ziel von geologischen Expeditionen, in unseren Tagen sind die Orte etwas in Vergessenheit geraten und verwachsen. Hier könnte die Einrichtung eines Geotops, die in Bayern durch das Umweltministerium ausgewiesen werden, Abhilfe schaffen. Für den Heimat- und Geschichtsverein regte der Referent im Anschluß daran eine Betreuungsfunktion an, z.B. durch die Errichtung eines "geologischen Wanderweges".

Hinweisen möchte der Heimat- und Geschichtsverein noch auf seine jährliche Publikation, die "Tegernheimer Heimat- und Geschichtsblätter". Neben einer Chronik von wichtigen Ereignissen des letzten Jahres in der Gemeinde Tegernheim werden wieder interessante Artikel aus der Geschichte des Ortes zu lesen sein. Das Heft geht derzeit in Druck, es kann dann zum Preis von 4 Euro im Treffpunkt Zahnweh erworben werden. Die Vereinsmitglieder erhalten das Büchlein kostenlos.

(Bericht der Donaupost vom 28. November 2005, Martin Jäger)
Seitenanfang