Revolutionsfeiern im Sommerkeller | Übersicht | <<< vorwärts | zurück >>> |
Plan des Gemeindehauses im Jahr 1860 |
Tegernheim. (mj) Der 60. Jahrestag des Kriegsendes nimmt in den "Tegernheimer Heimat- und Geschichtsblättern", die der Heimat- und Geschichtsverein in diesem Jahr zum dritten Mal herausgibt, großen Raum ein. Wegen seiner Stadtrandlage, der Nähe zum Regensburger Hafen und der als kriegswichtig erachteten Holzverzuckerungsindustrie wurde auch Tegernheim nicht von Kampfhandlungen und Luftangriffen verschont. Vorsitzender Manfred Käufel hat Tegernheimer interviewt, die zum Teil erstmals von ihren Erlebnissen erzählen. Breiten Raum nimmt die Schilderung des Luftangriffes vom 9. Dezember 1944 ein, der im Ort sieben Todesopfer und große Sachschäden forderte. Neben Erlebnissen in der Heimat ist auch ein Bericht eines Soldaten über Erlebnisse an der Front, über das Kriegsende und die Zeit der Gefangenschaft zu lesen. In seinem Streifzug durch die Tegernheimer Geschichte behandelt Hans-Joachim Graf nach den Jahren 1803 bis 1818 (2003) und 1818 bis 1848 (2004) nun den Zeitraum von 1848 bis 1868/69, der von den bedeutsamen Ereignissen der Märzrevolution und der Reichsgründung begrenzt wird. Im Jahr 1848 haben im damaligen Tegernheimer Sommerkeller "Revolutions-Feiern" stattgefunden, anlässlich derer annähernd 5.000 Menschen versammelt waren. Auch war ein gebürtiger Tegernheimer, Franz Seraphin Hofer, Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. Neben den Großereignissen beleuchtet Graf immer auch die Geschehnisse in Tegernheim und das Alltagsleben in der Gemeinde. Er schildert die Anforderungen, die in der damaligen Zeit an das Gemeinwesen gestellt wurden, wie beispielsweise Bauwesen und Armenversorgung, ebenfalls enthalten sind Statistiken über Bevölkerungsentwicklung, Geburten und Sterbefälle. Fester Bestandteil der Publikation ist die von Meinrad Hirschmann verfasste Gemeindechronik, die am Ende des Heftes zu finden ist. Der Rückblick des ersten Vorsitzenden Manfred Käufel über das abgelaufene Vereinsjahr beschließt den Band. In den nächsten Tagen werden die "Heimat- und Geschichtsblätter" an die Mitglieder des Vereins verteilt, die restlichen Exemplare können für vier Euro im Treffpunkt Zahnweh erworben werden. (Bericht der Donau-Post vom 12. Dezember 2005, Martin Jäger) |