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Heimat- und Geschichtsverein besichtigte das Sünchinger Schloss

Tegernheim. (hw) Rund 25 Mitglieder und Gäste des Tegernheimer Heimat- und Geschichtsvereins haben am vergangenen Sonntag das Schloss Sünching besichtigt. Dort ließ es sich der Schlossherr, Freiherr Baron Johann Carl von Hoenning O'Carol, nicht nehmen, die Besucher eineinhalb Stunden durch sein Schloss zu führen.

Das achteckige Gebäude wurde 1668 begonnen und 1758 durch Freiherr Christian von Seinsheim in seiner jetzigen Form fertiggestellt. Architekt war der bayerische Hofarchitekt Cuvillies. Früher befand sich auf dem Gelände eine Burg des Sünchinger Rittergeschlechts. Nach dem Tode der letzten Gräfin von Seinsheim im Jahre 1958 erbte der jetzige Schlossherr als Enkel die Anlage.

Der adelige Besitzer führte die Tegernheimer Besuchergruppe zuerst im Erdgeschoss in die geräumige Küche und anschließend in die Schlosskapelle. Der trapezförmige Kirchenraum geht über zwei Stockwerke und besitzt neben seiner Rokoko-Ausstattung von Ignaz Günther und Franz Xaver Feuchtmayer auch eine kleine Empore mit Orgel. Über ein Treppenhaus gelangte die Gruppe in den umlaufenden Innengang im ersten Geschoss. Dieser Verbindungsweg ist mit unzähligen Bildern und Sammlerstücken aus der Familiengeschichte geschmückt. Neben einigen weiteren Räumen, in denen jeweils ein Kachelofen steht, beeindruckte die Tegernheimer vor allem der große und über zwei Stockwerke gehende Festsaal. Er besitzt neben einer großen Tafelrunde in der Mitte ein Deckenfresko von Matthäus Günther sowie kunstvolle Rokokoschnitzereien und Stuckarbeiten. Laut Aussage des Schlossherrn gab sein Vater in diesem Raum auch viele Klavierkonzerte. Im zweiten Obergeschoss gab es vor allem Jagdtrophäen aus den vergangenen Jahrhunderten zu bewundern. Ein Lächeln zauberte der mittlerweile 85-jährige Schlossbesitzer mit einem alten Bild seines Großvaters den Besuchern ins Gesicht. Die beiden Fotografien in einem Bilderrahmen zeigen die Vorder- und Rückseite seines Großvaters und je nach der Beliebtheit des Besuchers stellte sein Ahn das Bild mit der einen oder der anderen Seite auf den Tisch. Zum Abschluss der Führung überreichte HGV-Vorsitzende Maria Blaimer zwei Flaschen des Tegernheimer Weins.



(Bericht der Donau-Post vom 17. Juni 2025, Herbert Wesselsky)

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