Strukturen im 17. Jahrhundert Übersicht <<<  vorwärts zurück  >>>


                                                                                                                                                                      (Fotos: Martin Jäger)

Der HGV stellte den neuen Band 17 der Schriftenreihe zur Ortsgeschichte vor

Tegernheim. (mj) Der Heimat- und Geschichtsverein setzt mit Band 17 seine erfolgreiche Schriftenreihe zur Ortsgeschichte fort. Am Montag wurde die 66 Seiten umfassende Publikation offiziell vorgestellt, HGV-Vorsitzende Maria Blaimer übergab das symbolische erste Exemplar an Bürgermeister Max Kollmannsberger.

Herzstück des Heftes bildet ein Aufsatz von Dr. Armin Gugau, der anhand eines Häuserverzeichnisses die dörflichen Strukturen Tegernheims zu Beginn des 17. Jahrhunderts untersucht. Die bislang von der Forschung noch nicht ausgewertete Quelle wird im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München verwahrt und datiert auf den 24. Mai 1602. Zum damaligen Zeitpunkt zählte der Ort 79 Wohngebäude und geschätzt zwischen 400 und 500 Einwohner.

Das Gemeindegebiet war unterteilt in vier Viertel: Unnderviertl, Viertl in der Mayrgassen, das Viertel in der Hader- oder Hochgassen und das Padtviertl. Erwähnt werden auch eine Mühle, deren Standort westlich des Wertstoffhofes vermutet wird und zwei Brauhäuser, zudem beleuchtet der Aufsatz die Verwaltung des Dorfes sowie die Rechtsverhältnisse bei Pacht und Naturalabgaben.


Vom Weinanbaugebiet zur Stadtrandgemeinde

Ein Häuserverzeichnis nennt die Namen der Hausbesitzer, von denen Salhover, Schiller, Schreckh und Zierngibl in abgewandelter Form bis heute in der Gemeinde zu finden sind. Manfred Käufel hat seinen Vortrag vom Oktober 2018 über die Siedlungsgeschichte Tegernheims von der Steinzeit bis in die Gegenwart schriftlich niedergelegt. Unterlegt mit Bild- und Kartenmaterial erfährt der Leser, welche Faktoren die Entwicklung des Orts geprägt haben und welche Herausforderungen der Wandel vom Weinbauerndorf zur Stadtrandgemeinde mit sich bringt.

Kurze historische Einblicke gewähren eine Karte zum Weinanbau in Tegernheim aus dem Jahr 1713, ebenfalls von Dr. Armin Gugau und mehrere Fundstellen aus dem Regensburger Anzeiger von 1919 und 1920, in denen Dr. Ulrike Gutch das Ende des Ersten Weltkrieges beleuchtet.

Ein Nachruf ehrt den im Oktober 2020 verstorbenen Dr. Helmut Wolf, den Initiator des Geopfades Tegernheimer Schlucht. Abgeschlossen wird der Band traditionell von der Gemeinde- und Vereinschronik.

HGV-Vorsitzende Maria Blaimer dankte den Autoren, Redaktionsleiter Dr. Tobias Appl und Vereinskassier Hans-Joachim Graf für ihr Engagement bei der Erstellung der Publikation, die als einzigartig im Landkreis betrachtet werden könne. Bürgermeister Max Kollmannsberger würdigte die Heimat- und Geschichtsblätter als lesenswert für Alteingesessene und Neubürger, die zugleich als Archiv und Gedächtnis der Gemeinde dienen.


Infos zum Band 17

Band 17 der Heimat- und Geschichtsblätter ist im Treffpunkt Zahnweh zum Preis und fünf Euro erhältlich.

(Bericht der Donau-Post vom 10. März 2020, Martin Jäger)

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