Heimat- und Geschichtsblätter vorgestellt | Übersicht | <<< vorwärts | zurück >>> |
Von links nach rechts: Bürgermeister Max Kollmannsberger, Hans-Joachim Graf, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Dr. Ulrike Gutch und Kreisheimatpfleger Dr. Thomas Feuerer bei der Vorstellung des neuen Bandes. (Fotos: Martin Jäger) |
Tegernheim. (mj) Seit 2003 bieten die Heimat- und Geschichtsblätter dem interessierten Leser vielfältige Informationen über Geschichte und Kultur des 0rtes. Am Montag wurde Band 14 der vom Heimat- und Geschichtsverein (HGV) herausgegebenen Schriftenreihe offiziell präsentiert. Bezirksheimatpfleger und Redaktionsleiter Dr. Tobias Appl sowie Dr. Thomas Feuerer, Kulturreferent des Landkreises Regensburg, stellten den Inhalt der 100 Seiten umfassenden Publikation vor.
Der Aufsatz "Bergbau auf Eisenerz, Farb- und Porzellanerde" von Dr. Armin Gugau berichtet über die Geschichte des Untertagebaus im Nordosten von Regensburg. 1820 wurde auf einer Parzelle des Tegernheimer Gemeindewaldes eine Erzlagerstätte aufgefunden, die Förderung in den Zechen St. Barbara und St. Theresia musste allerdings nach 1853 eingestellt werden. 1855 errichtete man auf einem Grundstück der Steuergemeinde Tegernheim die als Flurname noch erhaltene Schlemmhütte und baute bis 1861 Porzellanerde ab. Nach dem Aufschwung der Eisenindustrie in der Oberpfalz - 1853 wurde die Maximilianshütte gegründet - erinnerten sich die Verantwortlichen an die Erzvorkommen auf dem Keilberg, die bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ausgebeutet wurden. Der Abschluss der bergmännischen Aktivitäten kam erst 1974, als die Regierung der Oberpfalz für den Abbau weiterhin notwendige Baubeschränkung ablehnte. Die Arbeiten, so Dr. Appl, hätten sich zwar überwiegend auf Stadtgebiet abgespielt, Eigentümer der Grundstücke waren jedoch auch immer Tegernheimer Bürger. Zudem wurden vorn 18. bis zum 20. Jahrhundert in der Gemeinde Versuche zum Abbau von Steinkohle gemacht - zuletzt 1930 in fünf Stollen und zwei Schächten. Hans-Joachim Graf liefert in seinem Artikel "Tegernheimer Weltkriegstote" einen Nachtrag zu seinen Veröffentlichungen in den Bänden 12 und 13 und geht auf die einzelnen Gefallenenlisten des Zweiten Weltkrieges ein, die in fünf verschiedenen Quellen überliefert sind. Dr. Ulrike Gutch beschäftigt sich in ihrer Glosse mit dem fast ausgestorbenen Dialektwort "siere" und dessen Herkunft und Bedeutung. Abgeschlossen wird die Publikation traditionell von der Gemeindechronik und dem Rückblick auf das Vereinsjahr 2016, beides wurde vom HGV-Vorsitzendenden Martin Jäger erstellt. Bürgermeister Max Kollmannsberger dankte den Autoren, den Redaktionsleiter Tobias Appl und dem Verleger Thomas Feuerer für ihre verdienstvolle Arbeit, mit der wichtige geschichtliche und heimatkundliche Aspekte in verständlicher Form an die Leserschaft weitergegeben werden. Der Band 14 der Tegernheimer Heimat- und Geschichtsblätter ist im Treffpunkt Zahnweh zum Preis von fünf Euro erhältlich, die Vereinsmitglieder erhalten das Heft gratis. (Bericht der Donau-Post vom 15. Dezember 2017, Martin Jäger) |