6.000 Euro für Lehrpfad Übersicht <<<  vorwärts zurück  >>>


Tegernheimer Räte bringen Projekt ein Stück voran

TEGERNHEIM (Idf). Geologe Dr. Helmut Wolf erläuterte dem Gemeinderat am Donnerstag ein zweistufiges Konzept für den geologischen Lehrpfad "Tegernheimer Schlucht - Keilberg". Der Tagesordnungspunkt war zuvor nicht öffentlich bekannt gemacht worden. Eine Abstimmung über die Hereinnahme des Themas unterblieb in der Sitzung ebenfalls.

Der Lehrpfad soll in zwei Stufen entstehen, um optimale Wirkung zu erzielen. Der Gemeinderat gab einige Lehrtafeln bereits bei den Lehrwerkstätten der Handwerkskammer in Auftrag. 2007 soll der geologische Teil der Stationen 1 bis 4 entstehen. Vor allem müsse das Gelände für Station 2 und 3 frei geräumt werden, so Dr. Helmut Wolf.

Die Gemeinde sei zwar 2007 nicht im Förderprogramm Leader Plus berücksichtigt, bedauerte Bürgermeister Karl Hofer, doch sei der nun anvisierte Abschnitt "nicht das große Geld". Hofer plädierte, das Projekt heuer - auch ohne Zuschuss - durchzuziehen. Für 2008 stelle die Gemeinde auch wieder einen Förderantrag.

Ein großer Teil des Lehrpfads verläuft auf Stadtgebiet. Meinrad Hirschmann mahnte, das Projekt nicht "vage" voranzutreiben, sondern das Einvernehmen mit Regensburg zu suchen und die Stadt evtl. auch "finanziell ins Boot zu nehmen". Ein Gespräch mit dem Gartenamt habe bereits stattgefunden, versicherte Dr. Wolf. Die Naturschutzbehörden hätten Wohlwollen signalisiert und ein Stadtrat, mit dem Hofer Kontakt suchte, habe sich aufgeschlossen gezeigt.


Werbung nur dezent

Robert Müller fragte, ob Werbung auf den Tafeln der Stationen geplant sei. Wolf warnte, dass würde fürchterlich aussehen. Auf Flyern wäre dies eher möglich. Günter Schöberl sagte, örtliche Firmen könnten Stahl oder Metall spenden. Roberto Mazzotta sagte, Spender könnten sich am Rand der Tafeln dezent verewigen.


Durch die Schlucht joggen

Mazzotta und Reinhard Peter sahen im Lehrpfad eine große Chance zu Profilierung. Man könne eine Stadtführung für Jogger mit einem Abstecher an die Schlucht ergänzen, überlegte Mazzotta. Alfred Federl war es "leid, das Thema unendlich zu zerreden" und mahnte den Gemeinderat, das Projekt mit einer Abstimmung endlich weiter auf den Weg zu bringen. Das Gremium entschied, 2007 für Stufe I 6.000 Euro bereit zu stellen, Stufe II von Wolfs Konzept soll ab 2008 verwirklicht werden.


Hintergrund

Idf. Vier Stationen sieht das Konzept zum Lehrpfad als "Grundausstattung" vor. Am Eingang informieren Luftbild- und Bodenprofil-Karten über den Rundweg. Ein Text erläutert die Bedeutung der Tegernheimer Schlucht. Die wichtigsten Gesteinsarten sollen als große Blöcke zur Ansicht stehen und ein interaktives Modell soll die Tektonik verdeutlichen. Station 2 wird laut Konzept der Sandsteinaufschluss an der Kapelle, Station 3 eine Kalksteinfreilegung durch Schürfe, Station 4 am Keilberger Höhenrücken, wo Kalkstein-Handstücke mit Fossilien ausliegen sollen. Ab 2008 könnte der Lehrpfad auf Themen aufgreifen wie "Der Keilberg und sein spezielles Biotop" oder "Hornsteinfunde: Werkzeuge der Steinzeit?". Flyer, Audio-Guide und Internetpräsentation wären laut Wolf ideale Ergänzung.

(Bericht der Mittelbayerischen Zeitung vom 24. Februar 2007)
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