Hochwasser in Tegernheim - früher, heute und in Zukunft Übersicht <<<  vorwärts zurück  >>>


  Das Bild zeigt den Referenten Thomas Schmidt während seines Vortrages.                                            (Foto: Martin Jäger)

Vortragsabend des Heimat- und Geschichtsvereins

Tegernheim. (mj) "Es wird darauf hingewiesen, daß das Grundstück im hochwassergefährdeten Gebiet liegt." - Der aufmerksame Leser des Mitteilungsblattes wird feststellen, daß diese Bemerkung nahezu bei der Hälfte aller Bauanträge seitens des gemeindlichen Bauausschusses angefügt wird. Außerdem zeigt es den Stellenwert, den ein mögliches Hochwasser auch in unseren Tagen für die Gemeinde noch besitzt. Mit Thomas Schmid, der beim Wasserwirtschaftsamt Regensburg als Projektleiter Hochwasserschutz unter anderem die geplanten Maßnahmen in der Stadt Regensburg betreut, hat der Heimat- und Geschichtsverein einen kompetenten Referenten gewonnen, der das Thema "Hochwasser in Tegernheim" in einem geschichtlichen Streifzug beleuchtete, aber auch einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Notwendigkeiten gab.

Das erste belegbare Hochwasser, so Schmid, habe Tegernheim im Jahr 1225 heimgesucht, seither sind Naturkatastrophen in allen Jahrhunderten nachweisbar, zuletzt in den Jahren 1954 und 1971, woran sich viele der Anwesenden noch erinnern konnten. Auf alten Bildern, die in die den Vortrag begleitende Präsentation eingebaut waren, war zu sehen, wie der Verkehr innerhalb des Dorfes nur mit Kähnen aufrechterhalten werden konnte. Der Dammbau anläßlich des Ausbaues der Rhein-Main-Donauwasserstraße hat seitdem weitere Überschwemmungen des Ortes verhindert. Dieser Damm beziehungsweise Flankenschutzdeich - so der Fachausdruck - ist neben einem Pumpwerk, einem Absperrsiel und dem Schöpfwerk bei Donaustauf das Kernstück des bestehenden Hochwasserschutzes in und um Tegernheim.

Eine Gefahrenstelle bildet die momentan unzureichende Sicherung im Bereich des Schwabelweiser Donauufers. Anhand einer Simulation erläuterte der Referent, daß bei einem massiven Wassereinbruch in diesem Bereich auch Tegernheim in Mitleidenschaft gezogen wird. Aus diesem Grund wurde ab 1997 seitens der Stadt Regensburg ein verbesserter Hochwasserschutz geplant, das Gesamtkonzept wurde endgültig im Jahr 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt. Schwabelweis genieße in diesem 100 Millionen Euro teueren Projekt höchste Priorität und nachdem auch die betroffenen Anlieger ihre Zustimmung erteilt hätten könne im Sommer mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen werden, der Baubeginn ist für das erste Halbjahr 2008 geplant.

In der anschließenden Diskussion wurden noch offene Fragen der Anwesenden geklärt, Meinrad Hirschmann, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, bedankte sich am Ende bei Thomas Schmid für den anschaulichen und informativen Vortrag und überreichte ein Geschenk.

(Bericht der Donau-Post, April 2007, Martin Jäger)
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