Tegernheimer Heimatverein blickt über Tellerrand hinaus | Übersicht | <<< vorwärts | zurück >>> |
TEGERNHEIM (Ims). Seit fünf Jahren kümmert sich der Heimat- und Geschichtsverein nun schon um die Historie Tegernheims. Jährliche Publikationen und Vorträge beleuchten interessante Aspekte und Geschehnisse der Vergangenheit. Heuer werfen die Hobbyhistoriker mit einem Ausflug in die bayerisch-böhmische Geschichte und sogar in die Steinzeit einen Blick über den geographischen und den zeitlichen Tellerrand. Die 1100-Jahrfeier der Gemeinde im Jahr 2001 gab den Anstoß für die Gründung des Vereins im darauf folgenden Jahr. Zwölf historisch interessierte Tegernheimer taten sich zusammen, um Licht in die Vergangenheit des Ortes zu bringen. Mittlerweile ist der Verein auf 63 Mitglieder angewachsen, seit Mai letzten Jahres ist Meinrad Hirschmann der Vorsitzende. "Unser Hauptprojekt sind die Tegernheimer Heimat- und Geschichtsblätter", erklärt Hirschmann. Drei Bände, in denen unter anderem abschnittsweise von Hans Joachim Graf die Tegernheimer Geschichte der letzten 200 Jahre aufgearbeitet wird (mittlerweile ist man beim Jahr 1869 angelangt), sind bereits erschienen. Hirschmann selbst fügt jedes Mal eine aktuelle Chronik des jeweiligen Jahres hinzu. Am Anfang stehen die Ergebnisse der Kommunalwahl des Jahres 2002. "Diese Chroniken werden mal in zehn, 15 Jahren eine interessante Quelle sein", ist sich der Vorsitzende sicher. Der vierte Band der Heimat- und Geschichtsblätter, der eigentlich schon 2006 hätte erscheinen sollen, lässt wegen eines umfangreichen Artikels über die Flakstellung in Tegernheim am Ende des zweiten Weltkriegs noch auf sich warten. "Da werden wir wohl einen Doppelband 2006/07 herausgeben", meint Hirschmann. Die Redaktion für die Veröffentlichungen liegt in den Händen des Tegernheimer Historikers Tobias Appl. Die Vorträge und Führungen, die der Verein bisher veranstaltet hat, waren stets gut besucht. Allein 450 Besucher interessierten sich für den Tegernheimer Sommerkeller, der dereinst wohl als Wein-, nicht als Bierkeller diente, wie eine Vortragsveranstaltung des Vereins offenbarte. Während des zweiten Weltkrieges fungierte er als Luftschutzbunker. Hier wie an anderen historisch interessanten Orten hat der Heimat- und Geschichtsverein Schilder aufgestellt, die über die jeweilige Sehenswürdigkeit informieren. Als nächstes Projekt ist die Aufstellung von Legendenschildern geplant zur Erläuterung von Straßennamen im Ort. "Spätestens nächstes Jahr", so Hirschmann, will der Verein das Gipfelkreuz am Mittelberg, das zu besonderen kirchlichen Festen wie Ostern und Weihnachten vom Verein beleuchtet wird, erneuern. Und im Herbst dieses Jahres, am 3. Oktober, steht ein Ausflug nach Zwiesel zur Bayerischen Landesausstellung auf dem Programm - Anmeldung hierzu ab sofort bei Meinrad Hirschmann unter Tel. 96 20 12. Der Preis für die Tagesfahrt beträgt inklusive Busfahrt und Eintrittsgelder sechs Euro für Mitglieder und zwölf Euro für Nichtmitglieder, Kinder zahlen die Hälfte. Am Vormittag kann man sich in der Ausstellung über 1500 Jahre bayerisch-böhmische Geschichte informieren und am Nachmittag über graue Vorzeiten, denn da wird das "Haus zur Wildnis" in Ludwigsthal im Nationalpark Bayerischer Wald angesteuert. Dort gibt es unter anderem ein Tierfreigehege mit Luchs, Wolf, Auerochs und Wildtierrind und eine "Steinzeithöhle" mit Nachbildungen der Felsenmalereien aus der Grotte Chauvet in Südfrankreich zu bestaunen. (Bericht der Mittelbayerischen Zeitung vom 13. Juli 2007) |