Erdgeschichte wird erlebbar gemacht | Übersicht | <<< vorwärts | zurück >>> |
Das Bild zeigt Dr. Helmut Wolf (blaues Hemd) während der Führung. (Foto: Martin Jäger) |
Tegernheim. (mj) Eine Wanderung durch 50 Millionen Jahre Erdgeschichte konnten 40 Personen am Samstag in Tegernheim erleben. Anläßlich des deutschlandweiten Tags des Geotops führte der Regensburger Geologe Dr. Helmut Wolf in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Geschichtsverein alle Interessierten auf der Trasse des geplanten Lehrpfades durch die Tegernheimer Schlucht. Die Idee zu diesem Lehrpfad war im letzten Jahr anläßlich eines Vortrages von Dr. Wolf in Tegernheim entstanden, der Heimat- und Geschichtsverein und die Gemeindeverwaltung haben diese Anregung aufgegriffen und im nächsten Jahr soll mit Mitteln aus dem "Leader plus"-Programm der EU die Fertigstellung erfolgen. Bürgermeister Karl Hofer nannte Dr. Wolf in seiner Begrüßung einen "Glücksgriff" für die Gemeinde und dankte für die Initiative und die Impulse. Nach einem allgemeinen Überblick über die Grundlagen und Verhältnisse in der Schlucht, die durch das Zusammentreffen von Kalkstein (Fränkischer Jura) und Granit (ostbayerisches Grundgebirge als Ausläufer des Bayerischen Waldes) eine sogenannte "Urgebirgsgrenze" darstellt, erläuterte Dr. Wolf auf den einzelnen Stationen die jeweiligen geologischen Besonderheiten. Fast vergessen ist, daß die Umgebung der Schlucht reich an Rohstoffen ist: Bereits im Jahr 1788 hat die Stadt Regensburg versucht, Kohle abzubauen, die Mächtigkeit der Vorkommen können aber an einer zeitgenössischen Beschreibung abgelesen werden, die von "Schächtchen" spricht, die zur Förderung angelegt wurden. Später wurden auch Porzellanerde und Roteisenerze abgebaut. Das ehemalige Flußspatrevier Donaustauf-Sulzbach liegt ebenfalls noch im Einzugsbereich dieser Rohstoffvorkommen. Zum Abschluß seiner Führung regte Dr. Wolf noch an, den Lehrpfad nicht nur durch Tafeln zu kennzeichnen, sondern auch durch "Audioguides" erlebbar zu machen und so beispielsweise für Schulklassen ein Lernerlebnis zu schaffen. Auch sollten Flora und Fauna sowie siedlungsgeschichtliche Aspekte mit einbezogen werden. (Bericht der Donau-Post, September 2006, Martin Jäger) |